DRK-Grundsätze
Abteilungsleitung Kindertagesstätten
Administrative Leitung
Britta Dibbern
Tel: 04171 - 88 90 22
b.dibbern@drk-lkharburg.de
Operative Leitung
Regine Engelmann
Tel: 04171 - 88 90 21
r.engelmann@drk-lkharburg.de
In seiner Satzung vom 19.06.1970 hat sich das Deutsche Rote Kreuz zur Jugendpflege, Jugendfürsorge und Jugendsozialarbeit verpflichtet. Dazu gehört auch die Förderung der Kinder in Krippen, Kindergärten, Horten und Mischformen, die sich nicht eindeutig einem der drei Bereiche zuordnen lassen. Demzufolge ist der Betrieb solcher Tageseinrichtungen fester Aufgabenbestandteil im Deutschen Roten Kreuz.
Mit der Trägerschaft von Tageseinrichtungen für Kinder erfüllt das Deutsche Rote Kreuz nicht nur seinen satzungsgemäßen Auftrag, sondern es will durch sein Tun im Geiste seines Begründers, Henry Dunant, wirken. Deshalb müssen die Rotkreuz-Grundsätze im Berufsalltag durch vorbildliches Handeln und Anleiten Richtschnur für die Erziehung in den Kindertageseinrichtungen sein.
Die Rotkreuz-Grundsätze haben für die pädagogische Arbeit eine richtungsweisende Bedeutung, denn welche Bedingungen und Unterstützungen Kinder für ihre Entwicklung erhalten, hängt entscheidend von dem Bild ab, das der Träger und die Mitarbeiter*innen einer Kita vom Kind haben.
Menschlichkeit
Wir setzen uns für die Menschen ein, die unsere Hilfe brauchen. Wir achten jedes Kind als eigenständige Persönlichkeit.
Jedes Kind in seiner Einzigartigkeit und Menschenwürde steht im Zentrum unserer Arbeit. Wir begleiten und unterstützen seine Entwicklungsschritte und orientieren uns an seinen individuellen Stärken und Fähigkeiten.
Dabei bieten wir jedem Kind bestmögliche Bedingungen für seine Entwicklung und setzen uns in besonderem Maße für ein gesundes und geschütztes Aufwachsen aller Kinder ein.
Menschlichkeit in der pädagogischen Arbeit bedeutet auch, gegenseitige Achtung, Sozialkompetenz und Verständnis für andere zu fördern.
Unparteilichkeit
Wir helfen zuerst denen, die unsere Hilfe am dringendsten brauchen. Wir helfen allen Menschen, egal wie sie sind.
Wir sind für alle Kinder da und unterscheiden nicht nach Nationalität, Religion, sozialer oder kultureller Herkunft, Geschlecht oder individuellen körperlichen, seelischen und geistigen Bedingungen.
Unparteilichkeit in der pädagogischen Arbeit bedeutet, dass die individuelle Vielfalt zum Ausgangspunkt des Handelns wird. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes und seiner Eltern.
Unsere Haltung ist bestimmt durch Respekt für den anderen und ein dadurch geprägtes Miteinander. Dieses drückt sich aus in einer grundlegenden Akzeptanz, Toleranz und Wertschätzung, die die Individualität jedes Menschen achtet und anerkennt.
Neutralität
Wir bilden Vertrauen und lösen Konflikte gemeinsam.
Die Einnahme einer neutralen Position macht es möglich, Vertrauen zu bilden, Vermittlungsversuche zu initiieren und Konfliktlösungen zu erarbeiten. Wir fördern die Kompetenz zur Konfliktlösung der Kinder und bauen durch sichere Bildungserfahrung Vertrauen auf.
Neutralität in der pädagogischen Arbeit bedeutet auch, die Gefühle der Kinder zu achten und sie als eigenständige Persönlichkeiten zu respektieren. Wir unterstützen einfühlsam ihre Fähigkeit, die eigenen Interessen wahrzunehmen, diese mitteilen zu können und sich eigenständig entscheiden zu können.
Neutralität setzt eine Haltung der Allparteilichkeit voraus. Das bedeutet, die Perspektiven aller Parteien wahrzunehmen, zu berücksichtigen und zwischen ihnen zu vermitteln.
Unabhängigkeit
Wir richten unsere Arbeit an den Grundsätzen aus.
Unabhängig von Einflüssen und Interessen jedweder Art nehmen wir unsere pädagogische Verantwortung wahr und sind dabei einzig dem Wohl des Kindes verpflichtet.
Wir begleiten und unterstützen die Kinder in ihrer Entwicklung von Eigenständigkeit und geben ihnen Raum für selbstbestimmtes Lernen und Partizipation. Indem Kinder ihre Kompetenzen für die Gemeinschaft einbringen, erleben sie, dass ihr Beitrag wichtig ist, und erfahren Wertschätzung für ihre Person. Dies trägt zur Entwicklung von Selbstwert und Eigenständigkeit bei, bedeutsame Schritte auf dem Weg zu einer unabhängigen Persönlichkeit.
Freiwilligkeit
Wir ermutigen zu helfen, ohne auf den eigenen Vorteil zu schauen.
Wir bieten Eltern und Ehrenamtlichen in unseren Einrichtungen die Möglichkeit, sich zu engagieren.
In der pädagogischen Arbeit hat der Grundsatz der Freiwilligkeit eine wesentliche Bedeutung für das gesellschaftliche Engagement von Kindern. Kinder haben ein Recht auf Beteiligung, das sowohl Mitentscheiden als auch Mithandeln umfasst.
Wir schaffen eine Einrichtungskultur, in der es möglich ist, sich in der Gemeinschaft für die Gemeinschaft zu engagieren. Auf diese Weise fördern wir die Entwicklung von Hilfsbereitschaft und Kooperation.
Einheit
Wir arbeiten im Deutschen Roten Kreuz zusammen. Bei uns kann jeder mitmachen, der unsere Grundsätze teilt.
Für die pädagogische Arbeit mit Kindern bedeutet der Grundsatz Einheit, dass ein für alle Einrichtungen einheitliches Bild vom Kind und seiner Bildung zugrunde liegt. Dieses begreift Kinder als Akteurinnen und Akteure ihrer eigenen Entwicklung. Bildung bezeichnet demnach die Aktivitäten, über die sich die Kinder von Geburt an die Welt aneignen.
Wir bieten Kindern die für diese Selbstbildungsprozesse notwendigen verlässlich sozialen Beziehungen und ein anregungsreiches Lernumfeld, damit sie ihre Welt eigenständig erfahren und neue Impulse, Herausforderungen und Denkanstöße initiieren können.
Universalität
Wir sind Teil einer Bewegung, die es auf der ganzen Welt gibt.
Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist weltumfassend. Für die pädagogischen Fachkräfte bedeutet das, sich dessen bewusst zu sein, ideell und aktiv einer internationalen Gemeinschaft anzugehören. Das bedeutet weiter, sich für die Lebensbedingungen anderer Menschen, anderer Kulturen und Gesellschaften zu interessieren und ihnen Offenheit und Hilfsbereitschaft zu begegnen.
Die Vielfalt der Kinder und Familien in unseren Einrichtungen ist eine große Bereicherung. Wir schaffen eine Willkommenskultur und setzen uns aktiv gegen Diskriminierung und für eine umfassende und gelichberechtigte Teilhabe ein.
Grafiken: ikonum.com